Verwahrung der Schächte

30.01.2013 - Eine starke Sechskant-Betonplatte mit Bronzetafel krönt ab heute über den Eingang des Bergbaurelikts. Die Information auf der Bronzetafel erinnert etwas an das Kunstwerk „Erdkilometer“ von DOKUMENTA in Kassel.16.01.2013 - Die Rohre, Bauzäune, Stapelbehälter, Baucontainer und der Haufen Kies sind abgeräumt. Der Kies wurde teils in die Schachtgrube hereingekippt und teils nach DDR Manier unter der Hand an manche Einwohner verteilt. Auf die Idee die Busschleife damit auszubessern ist natürlich keiner gekommen...08.01.2013 - Die SBN Arbeiter sind abgezogen, geblieben ist nur Haufen Kies, Rohre und Schäden an der so wie so heruntergekommen Infrastruktur des Ortes. Zaunpfosten wurden umgeknickt, Busschleife wurde durch LKW`s zerfurcht und die junge Linde in der Mitte umgefahren. Wer soll die Schäden jetzt beseitigen? Wer kümmert sich jetzt darum?mengel10.12.2012 - Die Verwahrung von Schacht Wilhelmshall neigt sich langsam zu Ende. Die Stapelbehälter wurden nicht aufgestellt, sondern man hat das aufsteigende Salzwasser mit 1.27 g/cm3 Dichte direkt in die liegende Behälter umgepumpt. Von da aus, wird die Lauge in Schacht Dingelstedt mit Hilfe von spezial Tankfahrzeugen umgelagert. Am Schacht Dingelstedt werden zur Zeit Probebohrungen vorgenommen als Vorbereitung für dortige Verwahrungsarbeiten. Den Aussagen der Arbeiter zu Folge, ist so gut wie nichts von den Wassermengen die ehemals eingelassen wurden, geblieben. Zum Schluss der Verwahrung sind knappe 40 m³ Lauge emporgekommen.05.10.2012 - Seit zwei Monaten werden unterschiedliche Kiessorten ununterbrochen in das Grubengebäude eingelassen. Man kommt laut Arbeiteraussagen 10m wöchentlich der Erdoberfläche näher. Die Wasser-Stapelbehälter liegen an der Seite seit einiger Zeit zur Aufstellung bereitet.Am 06.08.2012 haben am „Schacht Elisabeth“ in Wilhelmshall die erneuten Verwahrungsarbeiten begonnen. Nach 44 Jahren der dauerhaften Sicherung durch Flutung des Grubengebäudes (2.700,000 m3 Wasser) haben die Verantwortlichen beschlossen das Altbergbaurelikt der „trockenen“ Verwahrung zu unterstellen. Da wir als Bewohner von keiner offiziellen Seite über die Maßnahmen informiert werden, macht sich Unmut, Interesse, Angst und Staunen breit. Viele Fragen kommen auf, die wir womöglich nie beantwortet bekommen. Weil aber die Fantasie der Unwissenheit Spielwiese ist, folgen wir der Versuchung auf ihr zu toben:Fantasie:Ein Anwohner fragt sich wer der Kostenträger in diesem Falle ist? Dass er im westlichen Deutschland aufgewachsen ist, hat er Befürchtung dass die „armen“ Bewohner von Wilhelmshall die millionenschwere Aufgabe aus eigener Tasche decken müssen. Der andere, ein Autochthone, der 1974-78 die Flutung-Zeit mitgemacht hat, schüttelt nur den Kopf und ist der Meinung: hier werden öffentliche Gelder einfach ins Loch gekippt. Aus Sicht eines weiteren Anwohners, es sei vernünftiger ein paar Millionen in das eigene Land zu investieren als den spanischen Bankern die "Siesta" zu finanzieren...oder so: Seit Jahrzehnten machen sich die Entscheidungsträger keine Gedanken über Wilhelmshall Altbauten, die Grundschulden der Gewerkschaft Wilhelmshall (1920 größter Anteilseigner: Wintershall AG) sind immer noch in Grundbüchern eingetragen und hier plötzlich sollen zigtausend Kubikmeter teures Gleisbahnschotter in den Schacht eingefahren werden...Man rechnet, grübelt und überlegt, was das alles Kosten mag. Weil Gewerkschaft Wilhelmshall bis 1926 drei Schächte betrieb:Schacht I "Elisabeth" - Endteufe bei 344m,Schacht II - Endteufe bei 485m,Schacht "Dingelstedt" (Mönchhai) Endteufe bei 611m, ergeben sich folgende Berechnungen: in Schacht I passt ca. 7.000 cbm, Schacht II ca. 10.000 cbm und Schacht Dingelstedt ca. 12.000 cbm Schotter. Das würde ca. 1100 LKW`s mit Kies ausmachen. Wenn wir noch die Fahrten mit der verdrängten Wassermange zusammenrechnen, die lt. des archimedischen Prinzips auf die Oberfläche steigen müsste, ergeben sich insgesamt ca. 2200 LKW`s...Was ist aber, wenn die Salzwässer gar nicht an der Stelle hochkommen, wo man sie erhofft, sondern sich in den maroden Rohrleitungen und Erdkanälen neuen Weg auf die Oberfläche suchten? Der Bach, der vom Huy an der Kucksmühle nach Anderbeck fließt, bringt die Salzlake gerne weiter... Werden wir eine ökologische Katastrophe erleben?Fakten:Als erstes wurden Ø 250mm ineinander verschraubte Stahlrohrsegmente in die Tiefe von ca. 250m eingelassen, wodurch der entsprechend feine und harte Schotter eingeführt wird. Der Schacht ist auf sechs ersten Metern ausgemauert, auf den weiteren 151m mit Tübbings ausgekleidet und danach bis zur Endteufe wiederum ausgemauert. Die letzten Meter soll der Kies frei in die Salzlauge fallen. Durch das Verfüllen der Schächte werden die Wässer auf die Oberfläche steigen, die dann abhängig von Salzgehalt mit Tankwagen aus einem Stapelbehlter abgepumpt und entsorgt werden.verwahrung*******Zeitugsbericht"Es kommt Bewegung in die alten Schächte"  (Quelle www.volksstimme.de)